...oder wie Mama sie machte
Rouladen gehören zu meinen absoluten Lieblingsgerichten...mit gaaanz viel köstlicher Soße! Soulfood eben :-))
Früher bei uns zu hause gab es sie immer mit Salzkartoffeln. Bei sonntäglichen Einladungen zum Mittagessen bei meinen Eltern durfte ich mir etwas wünschen, was auf den Tisch kommen sollte. Na... ratet mal. Es waren eben die Rouladen, wie Mama sie machte. Herrlich zart und mürbe und einfach oberlecker!
Ich höre immer wieder, dass die Rouladen zäh und trocken werden. Viele Hobbyköche sind dann enttäuscht und haben dann einfach keine Lust mehr auf diese "trockenen Dinger". Doch wenn man einiges beachtet ist das wirklich kein Hexenwerk.
Das fängt schon bei der Fleischauswahl an. Rouladenfleisch sollte man immer bei seinem Metzger des Vertrauens kaufen. Bei Ware aus dem Discounter kann es vorkommen, das das Fleisch dermaßen zusammenschrumpft, sodass man nur noch winzige verschrumpelte, trockene und zähe "Roulädchen" auf dem Teller hat. Das macht dann wirklich keinen Spaß!
Ganz wichtige Punkte sind Zeit und Geduld!!
Rinderrouladen sind ein Schmorgericht. Und Schmorgerichte brauchen einfach Zeit. Wenn man die Rouladen zu früh aus dem Schmortopf holt, sind sie noch zäh! Das liegt dann NICHT am Fleisch, sondern an der Ungeduld des Kochs :-)) 3 Stunden Schmorzeit sollte man schon einplanen! Gerne auch länger!!
Das Ergebnis sind dann allerdings wunderbar zarte und mürbe Rouladen, für die man fast kein Messer braucht :-))))
Zutaten und Zubereitung für 4 Personen
- 4 Rouladen vom Metzger des Vertrauens
- 4 Gewürzgurken
- 2 Zwiebeln
- 4 TL mittelscharfer Senf ( wer mag nimmt auch scharfen Senf ) Ich nehme immer Dijon Senf...den scharfen
- Salz
- Pfeffer
- 12 Scheiben Bacon ( Frühstücksspeck )
- 150 g Knollensellerie
- 2 Karotten
- 1 Stange Lauch
- 2 Lorbeerblätter
- 1 EL schwarze Pfefferkörner
- 1 Zweig Thymian
- 4 Pimentkörner
- 1 EL Tomatenmark
- 1 EL Butterschmalz
- 500 ml Rotwein
- 500 ml Rinderbrühe ( selbstgemacht oder aus dem Glas )
- 1 EL Speisestärke
- 4 Rouladennadeln oder einige Zahnstocher
- Die Gewürzurken stifteln, die Zwiebeln schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden
- Die Rouladenscheiben salzen, pfeffern und mit Senf bestreichen
- Je 3 Baconscheiben auf die Rouladen legen und mit Gurke und Zwiebeln belegen
- Die Rouladen jetzt seitlich einschlagen und aufrollen. Am Ende angekommen mit Rouladennadeln oder Zahnstochern zustecken
- Karotten und Sellerie waschen und schälen, Lauch waschen und alles in mittelgroße Stücke schneiden
- Pfefferkörner im Mörser zerstoßen, Pimentkörner mit dem Messerrücken platt drücken. So entfalten sie ihr Aroma viel besser
- Das Butterschmalz in einem Schmortopf erhitzen und die Rouladen von allen Seiten ca. 4 Minuten scharf anbraten. Aus dem Topf nehmen und beiseite stellen
- Jetzt das vorbereitete Gemüse in den Topf geben und für ca. 5 Minuten unter Rühren anbraten
- Das Tomatenmark dazu geben und kurz mitrösten. Das gibt die schöne dunkle Farbe und die Röstaromen für die Soße. Wenn das Tomatenmark beginnt, sich am Topfboden anzusetzen, die Hälfte des Rotweins dazu geben und fast vollständig einkochen lassen
- Jetzt den restlichen Rotwein und die Rinderbrühe dazu geben
- Die angebratenen Rouladen zurück in den Schmortopf legen und die zerstoßenen Pfefferkörner, den Thymian, die Pimenkörner und die Lorbeerblätter in die Soße geben
- Alles zusammen aufkochen lassen und mit aufgelegtem Deckel bei mittlerer Hitze 3 Stunden schmoren lassen. Probieren ob sie weich sind. Wenn nicht, weiter schmoren lassen
- Wenn die Rouladen weich sind, aus dem Topf nehmen, die Rouladennadeln oder Zahnstocher entfernen und beiseite stellen
- Die Soße durch ein Sieb in einen anderen Topf gießen und ohne Deckel bei mittlerer Hitze um die Hälfte einkochen lassen
- Die Speisestärke mit wenig kaltem Wasser anrühren und in die Soße rühren. Ca. 1 Minute kräftig aufkochen lassen, damit die Stärke auskocht.
- Mit Salz und Pfeffer nach Belieben abschmecken
- Die Rouladen wieder in die Soße legen und in der Soße erwärmen
Dazu passen Salzkartoffeln oder Kartoffelpüree. Ich serviere gerne Pastinaken-Kartoffelpüree dazu